Junge Kunst in der AULA

Förderpreis 2018 an Sandra Trösch

Der Förderpreis „Junge Kunst in der AULA“ wurde am Sonntag offiziell übergeben. Die Preisträgerin Sandra Trösch überzeugte die Jury mit ihren prozesshaften Arbeiten, die sich mit Fragen der Identität auseinander setzen.

Die Besucher waren zahlreich am 8. April zur Vergabe des Förderpreises „Junge Kunst in der AULA“ in die schöne Sulzbacher Galerie gekommen. Und alle waren gespannt, denn sie waren wie die Kunstvereinsvorsitzende Dagmar Günther angetan von Qualität der ausgestellten Arbeiten. Dabei seien doch alle sechs Teilnehmer/innen (Melek Alabogaz, Jeremias Heppeler, Clément Loisel, Daria Rhyner, Anton Schön, Sandra Trösch) bereits Gewinner, hob Dagmar Günther hervor, denn sie wären unter vielen Bewerbern bereits ausgewählt worden. Auch Mary-Rose Bramer, erste Beigeordnete der Stadt Sulzbach, vertrat diese Sichtweise und bedankte sich im Namen aller für ihre Teilnahme an diesem Wettbewerb. Da ein Wettbewerb aber nun mal auf einen Gewinner hin ausgerichtet sei, gelte es die Entscheidung der Jury abzuwarten, die über den Preis in Höhe von 800 Euro und die damit verbundene Einzelausstellung im Folgejahr zu entscheiden habe.

Als deren Sprecherin trat Dr.Ingeborg Besch vor und benannte Sandra Trösch als die Gewinnerin disees Förderpreises. Die Jury, der auch Dr.Michael Jähne und Monika Schrickel angehörten, habe sich auf die Wiesbadener Künstlerin einstimmig festgelegt, da sie mit ihrem zentralen Thema „Fragen der Identität“ den Nerv unserer Zeit in der westlichen Hemisphäre treffe und es ihr gelinge, den Betrachter einzufangen. Gerne bedient sich die 1983 in Trier geborene Absolventin der Mainzer Kunsthochschule in ihrer Auseinandersetzung mit Identität digitaler Medien. Mit dem Smartphone aufgenommene Selfies nimmt sie gerne als Ausgangspunkt ihrer prozesshaften Arbeiten. Wenn sie solche Selbstinszenierungen etwa im Fototransferdruck auf HDF-Platten druckt, macht sie diese zum Unikat. Gleichzeitig setzt sie einen Prozess des Hinterfragens in Gang, der den Betrachter in Bann zieht und ihn auf neue Weise am Prozesshaften ihrer Arbeiten teilhaben lässt. Ähnlich funktioniert auch ihre in Sulzbach gezeigte dreiteilige Fotoserie „Balance“: Im Schneeglas wird die mehrfach wiederholte Figur marionettenhaft abhängig von den aktiven Bewegungen der Hand – eine auf den ersten Blick absurde Arbeit, die aber ebenfalls tiefer gehende Fragen aufwirft.

Ausstellung

Wieder einmal verwandelt sich die Sulzbacher Galerie in der AULA für drei Wochen in ein Forum für Junge Kunst. Zu verdanken ist das dem Kooperationsprojekt „Junge Kunst in der AULA“, das Kunstverein und Stadt vor zwölf Jahren zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses ins Leben gerufen haben. Es ist ein Wettbewerb, dessen Sieger/in sich über einen Förderpreis und eine Einzelausstellung im Folgejahr freuen kann.

Anton Schön, Daria Rhyner, Melek Alabogaz

Seit zwölf Jahren veranstaltet Kunstverein Sulzbach in Kooperation mit der Stadt den Nachwuchswettbewerb „Junge Kunst in der AULA“, der über die Landesgrenzen hinaus viel Beachtung findet. Denn auch dieses Jahr konnte die Jury unter zahlreichen Bewerbern aus Deutschland und Frankreich die sechs Künstler und Künstlerinnen auswählen, die nun ab 25. März in ihre junge Kunst geben.

Clement Loisel: Control

Melek Alabogaz reist aus Köln mit Papierarbeiten an, in denen sie sich auf feinfühlig-subtile Weise mit der Schrift und der Emotionalität der Wörter auseinandersetzt. Mit Jeremias Heppeler aus Tuttlingen ist ein intermedialer Künstler in Sulzbach vertreten, der Medien (Film, Bild, Text) analog und digital kombiniert und dabei versucht neue Räume zu erschließen. Clement Loisel ist ein junger französisch-kanadischer Künstler, der in Berlin lebt. Er lässt gerne geisterhafte Gestalten durch seine visionären Bilder streifen, um Missstände unseres Gesellschaftssystems eindrucksvoll vor Augen zu führen. Daria Rhyner aus Hamburg hingegen fügt organische Formstrukturen in farbstarken Öl

Sandra Trösch: Balance

gemälden zu groß­formatigen Mustern; bisweilen integriert sie auch realistische Details oder Szenarien. Anton Schön aus Dresden malt die Welt aus ungewöhnlichen Perspektiven. Ganz bewusst arbeitet er mit Unterbrechungen, Lücken, leerem Raum und Fragmenten, um dadurch mehrdeutige Interpretationen zu ermöglichen. Sandra Trösch arbeitet als Medienkünstlerin in Wiesbaden und konzipiert ihre Arbeiten in den Medien Video, Fotografie und Zeichnung. In Sulzbach zeigt sie überraschende Fotografien, in denen sie im Alltag beobachtete gesellschaftliche Phänomene inszeniert.

Jeremias Heppeler: Hyäne

„Junge Kunst in der AULA“. 25. März bis 8. April.  Galerie in der AULA, Sulzbach, Gärtnerstr. 12. Mittwoch bis Freitag von 16 bis 18 Uhr, Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Eröffnung am 25. März um 17 Uhr.

Der Preis in Höhe von 800 €, der mit einer Einzelausstellung im Folgejahr verbunden ist, wird am 8. April um 17 Uhr vergeben.

 

 

 

7. Kunstmarkt

saarbrücker zeitung vom 20.3.2018

Der Kunstverein Sulzbach veranstaltet am Samstag, dem 17. März, von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag, dem 18. März, von 11 Uhr bis 18 Uhr einen Kunstmarkt in der Galerie in der AULA. Angeboten werden Arbeiten kunstschaffender Vereinsmitglieder, früherer Aussteller  und Glaskünstler.

Das angebotene Spektrum reicht weit; es umfasst Grafiken und Gemälde, aber auch Glasobjekte in unterschiedlichen Preislagen, beginnend ab 10 Euro.

Wer sich also nach einem Geschenk – auch für sich selbst – umsehen möchte, der wird hier sicherlich fündig werden.

Einladung: KUNSTMARKT_18_K