textil & papier, collage & objekt

Dem Kunstverein Sulzbach ist es mal wieder gelungen, eine sehr interessante Gemeinschaftsausstellung von Christel Hartz und Christiane Kühr in Sulzbach zu zeigen. In Kooperation mit der Stadt ist „textil & papier – collage & objekt“ zwei Wochen lang in der Galerie in der AULA zu bestaunen.

Mit den Werken von Christel Hartz und Christiane Kühe hält eine wenig bekannte Facette der Kunst in die schönen Sulzbacher Galerieräume Einzug. Wer weiß schon, dass aus Papier sowohl herrlich humorvolle als auch tiefsinnig nachdenkliche Kunstwerke geschaffen werden können? Und wer kennt Patchwork anders als in Form von Tagesdecken und anderer Gebrauchsgegenstände? Diese Ausstellung zeigt, dass es auch anders geht. Dass Materialien des täglichen Gebrauchs auch ganz anders verwandt werden können.

So verwendet die saarländische Papierkünstlerin Christel Hartz etwa auch Zeitungspapier und geschredderte D-Markscheine. Je nachdem, welche Aussage sie mit ihren Objekten machen will. Denn sie ist sehr experimentierfreudig und wählt und kombiniert Papiere und Materialien in Anlehnung an die jeweilige Aussage der Plastik, des Objektes oder des Bildes. Ganz bewusst verwendet sie es als wesentlichen Bedeutungsträger. Dabei könnten die Kontraste nicht größer sein als zwischen Abfallpapieren wie gebrauchten Kaffeefiltern, Telefonbüchern, Wellpappe und kostbaren Naturpapieren aus Asien und Afrika. Ständig ist Christel Hartz auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen und bindet sich nicht an bestimmte Materialien, Techniken oder Sujets.

Ähnlich experimentierfreudig ist Christiane Kühr, die Tochter des saarländischen Malers Fritz Berberich, auf dem Gebiet der Textilkunst. Sie arbeitet meist themenbezogen und setzt Motive, die sie in Skizzenbüchern festgehalten hat, in farbenprächtigen Wandbehängen und Stoffbüchern um. Gerne experimentiert sie und gestaltet ihre Werke als Collagen in Kombination textiler und nichttextiler Elemente. Hierbei können Fotos ebenso zum Einsatz kommen wie Texte, Zeitungsausschnitte, Papier, Perlen, Knöpfe und andere Gebrauchsgegenstände, die zum Thema passen. In jüngster Zeit verwendet sie auch gerne Acrylfarben und Ölfarben in Stiftform sowie Drucktechniken zur Oberflächengestaltung, wobei die weiche, griffige Stoffqualität stets erhalten bleibt.

Das verspricht eine wirklich interessante Ausstellung zu werden. Schließlich wurden beider Werke auch schon in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen erfolgreich gezeigt.

textil & papier – collage & objekt. Christiane Kühr & Christel Hartz. Bis zum 30.11.2014

Flyer_Papier &_Textil_Druck

Galerie in der AULA, Gärtnerstr. 12, 66280 Sulzbach. Mittwoch bis Freitag 16 bis 18 Uhr, Sonntag 14 bis 18 Uhr. Eröffnung ist am 16. November um 11 Uhr.

Rückblick auf die 9. Sulzbacher Glaskunsttage

Die 9. Internationalen Glaskunsttage in Sulzbach waren wieder ein großer Erfolg. Der Kunstverein, der diese Veranstaltung in Kooperation mit der Stadt auf die Beine stellt, konnte sich über zahlreiche Gäste aus nah und fern freuen. Auch die Aussteller, die Glaskunst in vielen unterschiedlichen Facetten in der AULA präsentierten, waren sehr zufrieden.

Nun gehören auch diese Sulzbacher Glaskunsttage wieder der Vergangenheit an. Doch sie sind Anlass, den Blick zurück zu richten auf dieses überregional ausstrahlende Kulturevent, das der Kunstverein in Kooperation mit der Stadt nun zum neunten Mal auf die Beine gestellt hat.

Ein Link zum Beitrag des SR (Aktueller Bericht, vom 02.11.14) finden sie auf der rechten Seite unter „Weiterführenden Links“.                                                         Fotos der Veranstaltung finden sie in unserer Fotogalerie.

„Mit den Besucherzahlen sind wir sehr zufrieden“, freut sich Rainer Mundanjohl, der erste Vorsitzende des Kunstvereins Sulzbach. „Auf den drei Etagen waren aber auch wieder tolle Werke zu sehen“, fügt er hinzu und meint damit nicht nur die gläsernen Kunstwerke des international bekannten Tschechen Vladimir Klein. Sondern auch die aufwändig gearbeiteten, vielteiligen Werke des Zwieseler Glasbläsers und Glasgestalters Hermann Ritterswürden, die figurativ und themenbezogen einher kommen. Aber auch die Werke der Glasgestalterin Alexandra Geyermann, die ihre ausdrucksstarken Bilder in unterschiedlichen Gravurtechniken dem Glas einverleibt. Oder die des Glasbläsermeisters Olaf Schönherr, der neben tollen Glasfiguren auch kaum gesehene Glasobjekte präsentierte, die mit farbigen Natron vor der Gebläselampe hergestellt wurden. Die beeindruckenden Glasobjekte von Rainer Metzger, im unverkennbaren Malstil in ein warmes Licht getaucht, die formschönen Glasschalen von Hanne Irmisch und die vielen anderen größeren und kleineren Glasobjekte, die auf den drei Etagen der AULA zu sehen waren. Sie beeindruckten ebenso wie der Blick auf die saarländische Glas-Vergangenheit, den das Glas- und Heimatmuseum Warndt warf. Dort sorgten die ausgestellten Klickerwasser-Flaschen für allerlei Gesprächsstoff, der vielfach von Demonstrationen der ehemals üblichen Aufbewahrungsflasche begleitet wurde.

Ein besonderes Highlight war dieses Jahr Silvia Lobenhofers speziell zur Vernissage gefertigtes Glaskleid, das von einer jungen schlanken Frau bei der Vernissage vorgeführt wurde. Zog es doch an diesem Abend des 31. Oktober viele staunende Blicke auf sich und stimmte die Besucher ein auf die vielen unterschiedlichen Facetten der Glaskunst, an den folgenden beiden Tagen in der AULA zu sehen waren.

Auch für Dagmar Günther, die zweite Vorsitzende des Vereins und Hauptorganisatorin dieses kulturellen Großereignisses waren diese Glaskunsttage ein schöner Erfolg. „Doch nach den Glaskunsttagen ist vor den Glaskunsttagen“, meint sie und hofft in diesem Sinne weiterhin auf die Unterstützung möglichst vieler Vereinsmitglieder. Denn sie weiß, dass „ohne die vielen Helferinnen und Helfer eine solche Veranstaltung nicht zu realisieren ist“.